Angelehnt an frühe slawische Kultstätten, in denen verzierte Baumstämme die Präsenz von Gottheiten markierten, eröffnet diese handgeschnitzte Arbeit einen zugleich neuen und urzeitlichen feministischen Aspekt. Der Titel „Triglava“ ergänzt den generisch maskulinen slawischen Begriff für eine dreiköpfige Gottheit um die feminine Endung „-a“ und verweist so auf eine Geschichte weiblicher Lebensrealitäten und Zyklen.
In einer abgenutzten Netztasche liegen eine Glasflasche mit Milch und eine Packung Zigaretten mit russischem Schriftzug – Dinge, die wie aus einer vergangenen Zeit wirken. Die Milch, mit ihrer weiblichen Assoziation, steht für Fürsorge und Nährung, während die Zigaretten auf Abhängigkeit und Selbstzerstörung verweisen. Beiläufig aufgehängt, verweist die Tasche auf eine unsichtbare Person, die sie vielleicht zurückgelassen hat.
